Im zarten Alter von drei Jahren begann Jil Blumes Vater, sie unter Druck zu setzen. Wünsche und Bitten wurden nicht mehr von Kulleraugen und Schmolllippen abgelesen, sondern nur artikuliert vernommen – und zwar gereimt. Wollte sie eine Gute-Nacht-Geschichte hören, musste sie dem Vater in Reimform antworten. Sagte er: “Jilly geht jetzt bald ins Bett”, erwiderte sie etwa “Geschichten hören wär noch nett”.  

Einige Jahre Drill später haben die gedichteten Gedanken der Autorin die gute Kinderstube hinter sich gelassen und die Schmuddelecke für sich entdeckt. Die Gedichte unter dem Titel “Instant Poetry” sind sich für nichts zu schade und erquicken mit Vorliebe arglose Jünglinge auf Datingplattformen. Die Zauberformel heißt: “Gib mir drei Wörter und ich geb Dir ein Gedicht!”